Bericht

Die Schlossbergschule Gemeinschaftsschule im „Homeschooling“-Modus

Der Unterricht geht weiter

Wie kann Unterricht stattfinden, wenn die Schule geschlossen ist? Wie alle anderen Bildungseinrichtungen stand auch die Schlossbergschule Gemeinschaftsschule in Vaihingen vor dieser Frage und musste sich gelingende Konzepte überlegen, die nicht einfach die Versorgung der Schüler mit Materialien gewährleisten, sondern vor allem Lehren und Lernen verknüpfen.

„Homeschooling“ ersetzt keinen Unterricht, aber er kann auffangen, wenn er gut organisiert wird. Dabei darf nie vergessen werden, dass die jeweilige Situation bei jedem Schüler eine ganz andere sein kann. Umso wichtiger sind deswegen verschiedene Kanäle, um den Kontakt zu Schüler und Eltern zu halten sowie Arbeits- und Lernphasen zielführend gelingen zu lassen. Rektorin Kathrin Lang meint: “Wir versuchen alle Schülerinnen und Schüler persönlich anzuschreiben oder anzurufen und freuen uns, dass dies mit vielen so gut klappt!“

Deshalb sind die Schülerinnen und Schüler der Schlossbergschule Gemeinschaftsschule nun gefordert, ihre Emails täglich zu prüfen. Darüber hinaus finden über die Lernplattform moodle ein regelmäßiger Austausch von Lernmaterialien, Arbeitsaufträgen und natürlich dann auch wiederum Korrekturen und Rückmeldungen statt. Lehrer Christoph Winkelmann hat extra einen youTube-Kanal gegründet, auf welchem er Erklär-Videos bereitstellt: „Ich bespreche auf dem geschlossenen Kanal Prüfungsaufgaben für meine Schülerinnen und Schüler, um ihnen die Hemmschwelle vor diesen Aufgaben zu nehmen und sie ideal vorbereiten zu können.“

Zudem werden in Videokonferenzen mit Kleingruppen offene Fragen durch Lehrkräfte beantwortet, fachspezifische Aspekte erklärt und den Schülern die Möglichkeit gegeben, sich untereinander auszutauschen. Sie sind damit auch ein wichtiger Bestandteil, um Struktur und Normalität zu gewährleisten. Lehrer Simon Grohnberg ist von den Möglichkeiten begeistert: „Wir sehen jetzt, dass es sich gelohnt hat, in den vergangenen Jahren auf die digitalen Möglichkeiten zu setzen, denn es fällt vielen Schülerinnen und Schülern relativ leicht, in der jetzigen Situation die digitalen Kanäle fürs Lernen zu nutzen.“

Dieser engmaschige Austausch ist essentiell, um eine etwaige Überforderungen auffangen zu können. Dabei geht es nicht zuletzt auch um technische Schwierigkeiten, die zuvor ausgeräumt werden mussten. So findet jedoch auch ein Lernzuwachs in Bereichen der Digitalisierung statt und die Beschäftigung mit digitalen Medien wird auch bei den Kindern und Jugendlichen geschult, die zuvor darin noch nicht so versiert waren.

 

Auch Stundenpläne für zu Hause können erstellt werden und die Schüler besitzen die Chance ihrem Biorhythmus entsprechend arbeiten zu können. Während sich manche Schüler an ihrem schulischen Stundenplan orientieren, wann sie welche Aufgaben bearbeiten, beschäftigen sich andere über längere Zeiträume mit einem Fach.

Auch die Primarstufe der Schlossbergschule erstellte in der kurzen Zeit vor der Schulschließung ausführliche Wochenpläne und Materialien, die die Schülerinnen und Schülern anleiten, welche Aufgaben und Fächer wann zu bearbeiten sind. Auch hier stehen die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer in einem engen Austausch mit den Eltern und gewährleisten so eine gelungene Kommunikation, die schließlich zu einer genutzten Lernzeit für die Kinder führt.

 

Schließlich tritt auch das an der Sekundarstufe der Schlossbergschule durchgeführte Coaching-Konzept (individuelle Beratung der Schülerinnen und Schüler) in dieser Zeit nicht in den Hintergrund. Für einige Schüler ist es wichtiger denn je, Beratung und Hilfe an der Seite zu haben, um den Alltag gelingend strukturieren zu können. Diese Coaching-Gespräche werden ganz individuell per Email oder auch telefonisch durchgeführt und auch ein enger Kontakt zu den Eltern – ein Credo der Schlossbergschule – wird nicht außer Acht gelassen.

Die Lehrkräfte der 9. Jahrgangsstufe führten bereits eine erste Abfrage durch, um die bisherigen Maßnahmen evaluieren und gegebenenfalls noch verbessern zu können. Dabei gaben die meisten Befragten an, dass sie zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden mit der Betreuung und die Auswahl und Menge der Materialien genau richtig seien.

Das Beste aus den gegebenen Rahmenbedingungen machen und die sich zeigenden Chancen ergreifen – so kann „Homeschooling“ für die Schülerinnen und Schüler der Schlossbergschule erfolgreich funktionieren.

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