Bericht

Ein Erfahrungsbericht aus Elternsicht

Gemeinschaftsschule als Chance begreifen

Vieles ist bereits über die Gemeinschaftsschule (GMS) geschrieben worden, sie aber fundiert beurteilen kann eigentlich nur eine Familie, die die Schlossbergschule GMS seit Jahren besucht und aus elterlicher Perspektive begleitet. Die in Oberriexingen lebende Familie Kuhn war eine der ersten, die ihr Kind in den damaligen Starterjahrgang der Schlossbergschule 2014/15 einschulte.

Während in vielen Köpfen nach wie vor verankert ist, dass die Gemeinschaftsschule eine „andere Art Hauptschule“ sei, macht gerade Ute Kuhn deutlich, dass nun gerade ein großer Vorteil dieser Schulart ist, dass auf verschiedenen Niveaus gearbeitet und sich so auf jeden Abschluss vorbereitet werden kann. Unterstützt wird dieses Konzept von Lehrkräften aller Schulformen, sodass die geforderten Inhalte und Kompetenzen sowohl für den Hauptschul-, den mittleren Bildungsabschluss, als auch die gymnasiale Schullaufbahn bestmöglich und in engen Verknüpfungen vermittelt werden können. Aber auch die Durchlässigkeit der schulischen Niveaus kann so erfolgreich gewährleistet werden. Ute Kuhn meinte: „Ich kann nicht nachvollziehen, warum nicht jeder sein Kind auf die Gemeinschaftsschule gibt!“

Die älteste Tochter der Familie Kuhn absolviert zurzeit die zehnte Klasse der Schlossbergschule, die sie im Sommer mit dem vollwertigen Realschulabschluss verlassen wird. Ihr jüngerer Bruder folgte ihr mit einer gymnasialen Empfehlung auf die Schlossbergschule, das jüngste Kind der Familie wurde schließlich im vergangenen Sommer in die fünfte Lerngruppe eingeschult. Und wieder fühlte sich Familie Kuhn in ihren über die Jahre gewonnenen positiven Erfahrungen mit der Schlossbergschule bestätigt. So nehmen sich überaus engagierte Lernbegleiter/innen in ausführlichen Kennerlerngesprächen viel Zeit, jedem Kind eine individuelle Behandlung zukommen zu lassen. Denn, wie Ute Kuhn deutlich macht: „An der Schlossbergschule wird über das Kind gesprochen, nicht nur über seine Leistungen. Kinder müssen gesehen werden, dann können sie auch etwas leisten!“ So werden die Schülerinnen und Schülern in all ihren Schwächen und Stärken gesehen und können eigene Entwicklungsfelder – sei es in ihren sozialen und personalen Kompetenzen oder in ihren schulischen Leistungen – fokussiert und unterstützt angehen.

Mit der Einschulung des jüngsten Sohnes besuchen somit nun alle Kinder der Familie Kuhn die Schlossbergschule und besonders durch den Ganztag wird das Familienleben entspannt, wie Frau Kuhn betont. So finden die Abende im Familienkreis statt, Schulaufgaben und Vorbereitungen sind bereits in der Schule erledigt worden und die gemeinsam verbrachte Zeit gewinnt an Wert. Die Kinder lernen also früh ein Zeitmanagement wie im späteren Leben kennen.

Aber auch in Hinblick auf das spätere Berufsleben scheint die Gemeinschaftsschule einen erheblichen Vorteil gegenüber den anderen Schulformen zu besitzen. Das selbstverständliche Miteinander wird durch den alltäglichen Umgang mit allen Niveaus und den verschiedensten Charakteren und sozialen Herkünften gefördert. Ebenfalls die von Beginn an anvisierte Selbstorganisation der Schüler erleichtert vielen später den Übergang in weitere Schulen, Hochschulen oder Ausbildungsstätten.

Der Fokus auf eine ausgeprägte Leistungsdifferenzierung wird im kommenden Schuljahr an der Schlossbergschule noch weiter verstärkt. Im Zuge des Medienentwicklungsplanes werden die künftigen Fünftklässler verstärkt mit IPads im Unterricht arbeiten und damit in ihren digitalen Kompetenzen gefördert. So macht Rektorin Kathrin Lang deutlich, dass das „Bewusstsein und der konkrete Umgang mit Medien früh angeleitet und vertieft werden muss.“ Dabei stehen jedoch die fachlichen Inhalte weiterhin im Vordergrund, auch um dem Leistungsanspruch der Schlossbergschule gerecht zu werden. Ein weiterer Pfeiler der Medienbildung findet sich an der Schlossbergschule in den Wahlangeboten Informatik und Robotik. Aber auch das Schach-Wahlangebot kann für das Lehren von Taktiken und Strategien auf die mediale Ausrüstung der Schule zurückgreifen.

Abschließend lässt sich also sagen, dass die Gemeinschaftsschule eine leistungsorientierte Schulform ist, die in der Vielfältigkeit ihrer Förderungsmöglichkeiten jedem Schüler auf seinem individuellen Entwicklungsweg und hinsichtlich seiner Schullaufbahn gerecht wird. Oder, wie Ute Kuhn entschieden erklärt: „Die Gemeinschaftsschule ist die sinnvollste Schulform!“

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