„Lesen ist Kino im Kopf“ – unter diesem Motto veranstaltet der Deutsche Buchhandel unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten seit 1959 den Vorlesewettbewerb, an dem auch die Vaihinger Schulen jedes Schuljahr teilnehmen. Denn Lesen eröffnet fremde Welten und befähigt nicht zuletzt zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Umso wichtiger ist es, dass Kindern und Jugendlichen das Lesen als etwas Schönes und Wertvolles nahe gebracht wird. Dieser Aufgabe verschreibt sich auch die Vaihinger Schlossbergschule Gemeinschaftsschule im Besonderen, nicht nur in Form einer Kooperation mit der Stadtbücherei, sondern auch durch die Teilnahme am bundesweiten Vorlesewettbewerb der 6. Klassen, dem größten und traditionsreichsten Schülerwettbewerb Deutschlands.
Auch dieses Jahr wird dafür eine Sechstklässlerin bzw. ein Sechstklässler zum Regionalentscheid nach Ludwigsburg geschickt. Um hier einen würdigen Vertreter zu ermitteln, fand vergangene Woche der Schulentscheid statt. Zur Unterstützung für die jeweiligen Lerngruppensieger trafen sich die Lerngruppen 6a und 6b – mit ihren Lernbegleitern, der Schulleitung und einem Vertreter der Stadt Vaihingen – im Gewölbekeller der Stadtbücherei in Vaihingen. Um den Sieger zu ermitteln, bestand die Jury aus den zuletzt genannten Vertretern, deren Wertung die Kinder sich stellen mussten.
Bereits in der Vorbereitung war die Aufregung groß: Die Schülerinnen und Schüler der Lerngruppen 6a und 6b hatten passende Bücher ausgewählt, fleißig geübt und sich gegenseitig um die Wette vorgelesen. Wer las klar und deutlich vor, begeisterte mit Betonung und zog die Zuhörerschaft in den Bann? Alles wichtige Faktoren zur Qualifizierung für die Regionalentscheide, der nächsten Stufe des Vorlesewettbewerbs.
Die zwei Sechstklässlerinnen und vier Sechstklässler lasen zuerst eine geübte Stelle aus ihrem selbst gewählten Buch vor. Dabei ging eine kurze Inhaltsangabe sowie inhaltliche Verortung der Textstelle voraus – ein wichtiger Aspekt, der ebenfalls zu den verbindlichen Anforderungen gehört. Während alle Vorlesenden ihre Zuhörerschaft begeisterten, kristallisierte sich doch nach dieser ersten Runde heraus, dass ein Mädchen sowie ein Junge die Konkurrenz hinter sich ließen. In der zweiten Runde – dem Stechen – war gefordert, dass die Teilnehmer einen Fremdtext lasen. Dies stellte eine weitere Hürde dar, da nun auch kein Üben über mögliche Unsicherheiten hinweg täuschen konnte. Dies gelang beiden, doch die Schülerin lag in diesem letzten Punkt doch vorne, da sie sich auch beim Fremdtext als ausdrucksstarke und sicherer Vorleserin zeigte: So setzte sich Sophie Straub im Schulentscheid durch und ist nun Vertreterin der Schlossbergschule im Regionalentscheid. Nach Bekanntgabe der Siegerin war die Freude bei Sophie sehr groß, aber auch die „Zweitplatzierten“ wurden gebührend gefeiert und erhielten kleine Preise sowie Urkunden.
Sophie wird sich nun in den folgenden Wochen für den nächsten Entscheid in Ludwigsburg vorbereiten, an dem sie die Schlossbergschule Gemeinschaftsschule als Schulsiegerin vertreten wird.